Tag 1
Am Mittwochmorgen pünktlich um 8 Uhr machten sich einige Schüler der Q2, in Begleitung von Frau Dr. Sauer, Herr Jaehnig, Frau Orjollet-Ebel und Frau Müller, mit dem Bus auf nach Frankreich, in die Stadt Verdun, um den 1. Weltkrieg vor Ort genauer kennenzulernen.
Gegen 14 Uhr mittags kamen wir dann auch schon an unserem ersten Rastplatz an, einem künstlerisch gestalteten Denkmal für die gefallenen französischen Soldaten. Auf der Fahrt hatten wir bereits einige Soldatenfriedhöfe mit hunderten weißen Kreuzen gesehen, die uns allerdings nicht annähernd klar machen konnte, wie viele Soldaten wirklich damals gestorben sind. Schließlich erreichten wir den eigentlichen Besichtigungsort, Les Epages, wo die Schlacht im September 1914 begann. Die komplette Natur war durch metertiefe Bombeneinschläge von damals uneben und hügelig, jedoch spürte man das Grausame Damals nicht mehr, weil mittlerweile viel Gras die Hügel bedeckt. Nach kurzem Betrachten mit mulmigem Gefühl im Bauch haben wir uns in einem der Krater dann alte Feldpostbriefe vorgelesen. So konnten wir uns die schreckliche Situation Lage der französischen und deutschen Soldaten gut vorstellen. Nach diesem Ereignis fuhren wir weiter zum Internat, unserer Herberge.
Tag 2
Nach einer kurzen Nacht gingen wir alle morgens um 8 Uhr zum Frühstück und stärkten uns für den Tag. Die Lehrer teilten uns weitere Pläne mit, woraufhin wir unsere Zimmer säuberten und unsere Koffer packten. Um 9 Uhr fuhren wir dann, begleitet durch eine Lesung von Frau Dr. Sauer, in das ehemalige Dorf Fleury. Dort angekommen, liefen wir durch das heutige Waldstück und sahen uns an, wo vor langer Zeit noch Bäckerei, Schule, Bauernhöfe und andere Gebäude der Stadt standen. Mit diesen Eindrücken machten wir uns zu Fuß auf zum Gebeinhaus von Douaumont, dem Ossuaire. Von Weitem fiel einigen schon auf, dass es wie ein in den Boden gestecktes Schwert aussah, dass das Ende des Krieges symbolisieren soll. Die ungefähr 16 000 weißen Kreuze auf dem Friedhof vor dem Denkmal und die über 130 000 unbekannten Tote, die heute im Gebeinhaus liegen, beeindruckten uns und machten nachdenklich. Aufgrund einer Veranstaltung im Ossuaire mussten wir umplanen und schauten uns zuerst das Fort Douaumont an, in dem es einigen von uns sehr mulmig wurde. In kleinen Gruppen erkundeten wir das Fort und lasen uns gegenseitig die Beschreibungen zu einzelnen Räume vor, was uns meistens erschaudern ließ. Zwischendurch erschreckte uns ein lauter Knall, der durch alle Räume hallte und einen Kanonenschuss darstellen sollte, da Herr Jaehnig uns die Besichtigung so real wie möglich machen wollte. Die meisten von uns waren froh, als wir endlich wieder an der frischen Luft waren und uns erneut in Richtung Ossuaire begaben, da das einzig Schöne im ganzen Fort die mittlerweile dort lebenden und brütenden Vögel waren. Im Gebeinhaus war die Veranstaltung nun zu Ende. Nach erneuten Lesungen schauten wir uns noch kurz die Gedenkplatte der Versöhnungsfeier zwischen Deutschland und Frankreich von 1984 an und machten uns dann zum Mittagessen in die Stadt Verdun auf. Dort nahmen wir unser Lunchpaket des Internats zu uns und liefen zum Museum „Centre mondial de la paix“. Durch die Ausstellung „Que reste-t-il de la Grande Guerre?“ bekamen wir einen Eindruck darüber, was von dem Krieg heute noch übrig ist und sahen einige Bilder und Videos der Vergangenheit. Dies war unsere letzte Anlaufstelle für den zweiten Tag, denn danach begaben wir uns um 16 Uhr zum Bus zurück und fuhren nach Groß-Umstadt, wo wir nach ungefähr fünf Stunden Fahrt müde und mit interessanten aber auch erschreckenden Erinnerungen ankamen.
Benita Kühn und Coline Collatz
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