„Das Erwachen“, geschrieben von Andreas Brandhorst und am 02.10.2017 über den Piper Verlag herausgegeben, ist ein „spannungsgeladener“ Thriller.
Während der Prolog noch im Jahr 1943 eingeordnet wird, findet die eigentliche Handlung 88 Jahre später, also im Jahr 2031 statt. In der nicht allzu weit entfernten Zukunft gibt es schon eine Vielzahl verschiedener künstlicher Intelligenzen, die verschiedene Aufgaben im alltäglichen Leben der Menschen vereinfachen. Der Hauptcharakter Axel Krohn ist 30 Jahre alt und arbeitet in einer Firma, die Virtual Reality Spiele entwickelt. Nebenbei verkauft er allerdings unter dem Pseudonym „AK47“ heimlich Hacker-Codes im Darknet, was auch dazu führt, dass er zu Beginn der Handlung aus Versehen einen Computervirus, einen sogenannten Infiltrator freisetzt, der sich kurz darauf im gesamten Netz ausbreitet.
Die Ausbreitung des Virus hat zur Folge, dass es zu technischen Störfällen auf der ganzen Welt kommt, was wiederrum dazu führt, dass die gesamte Infrastruktur (Krankenhäuser, Polizei, Schulen…) zum Erliegen kommt. Axel wird als Verursacher dieser Tragödie verantwortlich gemacht und schnell zum Staatsfeind #1 erklärt. Während Axel Krohn nun vor sämtlichen Behörden flieht, erfahren wir aus den Perspektiven von Victoria Jorun Dahl, einer Norwegerin, die bei einer Art WHO nur statt für Weltgesundheit, für Weltfrieden arbeitet, und Coorain Coogan, der bei einer Internet Sicherheitsfirma arbeitet, in welchem Ausmaße der Computervirus alles Technische angreift und was das für die Bevölkerung heißt. Axel Krohn stößt im weiteren Handlungsverlauf mit seiner Freundin Giselle darauf, dass sich eine Künstliche Intelligenz, namens Goliath, aus dem Computervirus erhebt, die sich nun wiederrum durch die Vernetzung aller Maschinen und Computern auf der ganzen Welt verbreitet.
Im Endeffekt geht es bei den Kapiteln aus Axel Krahns Sicht eher darum zu fliehen und wie die Menschen die KI zerstören wollen planen sie eher oberflächlich und zuletzt ist das auch gar nicht mehr von Belang, denn die KI ist am Ende der Handlung so stark vernetzt, dass es nicht mehr möglich ist, sie aufzuhalten. Schade ist, dass es erst hier, auf den letzten Seiten wirklich interessant wurde, dadurch, dass sich erst hier die Frage stellt, ob ein Zusammenleben von einer Lebensform, deren Macht beinahe einem Gott gleichkommt, der KI, und den Menschen möglich ist und wenn ja, wie.
Auf seinen über 700 Seiten bietet der Thriller leider nur sehr wenig der versprochenen Spannung und während grundsätzlich spannende, interessante Passagen nur oberflächlich dargestellt werden, ziehen sich einzelne Stellen grundlos äußerst träge hin.
Felix Banowski, Q1
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