Auch in diesem Jahr bekamen Schülerinnen und Schüler des Max-Planck-Gymnasiums in Groß-Umstadt durch den Rotary Club Dieburg-Babenhausen die Chance, an dem 3 tägigen Rotary Youth Leadership Award (RYLA) Seminar 2022 teilzunehmen. So fuhren in diesem Jahr Mona Laube und Marco Fitzek in die Europäischen Akademie Otzenhausen im Saarland, um an den Arbeitsgruppen und Diskussionsrunden teilzunehmen. Anlässlich des Krieges in der Ukraine war das diesjährige Thema die Auswirkungen dessen auf Europa und die Handlungsoptionen der jungen Generationen für eine friedliche Zukunft.
Um die Komplexität von Krisen und die resultierenden Folgen darzustellen, wurde zunächst ein Planspiel veranstaltet. Ein Land, unterteilt in verschiedene Regionen, die jeweils nur bestimmte Ressourcen zur Verfügung haben, war die Ausgangssituation des kreierten Szenarios. Um das Ziel des Wiederaufbaus des Staates zu erreichen, mussten die Regionen zusammenarbeiten. Das Endergebnis des Planspiels war, dass sich Allianzen und somit zwei Blöcke gebildete hatten, die im Krieg um Ressourcen miteinander standen.
Was zunächst lustig klingt, veranschaulicht allerdings, wie schnell es in unserer heutigen Welt zu Konflikten kommen kann. Mit einem teils mulmigen Gefühl im Bauch gingen die Gruppen wieder in Arbeitsgruppen zurück, um den Umgang mit dem Überthema Krise etwas genauer zu beleuchten.
Hierbei wurden nun auch Faktoren wie die Medien, das eigene Umfeld oder auch die Politik miteingeschlossen. Das Ergebnis war zunächst sehr ernüchternd. Es gab viele unterschiedliche Gruppenergebnisse und auch bei weiteren Debatten, fanden die Gruppen keine einheitliche Lösung für einen Umgang mit Krisen. Das sollte sich im weiteren Verlauf des Seminars allerdings noch ändern.
Der Morgen des letzten Tages stand zunächst unter dem Motto: Junge Menschen denke die europäische Integration neu. Themen wie Umweltschutz und Soziale Gerechtigkeit wurden diskutiert, aber auch über das Thema Sicherheit wurde gesprochen. Der Konsens hier war, dass wir den Frieden nur gewähren können, wenn wir für unsere Europäischen Werte einstehen und die Demokratie bewahren. Man hatte ein wenig das Gefühl, in manchen Augen ein Blitzen von neuer Hoffnung und Motivation zu sehen, als vielen klar wurde, dass die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft noch nicht verloren ist.
Doch was ist nun die Antwort auf die Frage, wie wir mit Krisen umgehen sollten? Das Seminar endete mit einer Diskussionsrunde mit dem Vorsitzenden des Rotary Club Sankt Wendel Erich Prezewowsky. Dieser fasste die Gedanken der Teilnehmer relativ passend zusammen. Er sagte, dass wir uns alle immer wieder darauf konzentrieren müssen, Kompromisse zu finden. Nur so können wir unsere Konflikte ausarbeiten und beenden.
Voraussetzung für die Kompromissfindung ist allerdings auch politisches Engagement. Nicht nur die Teilnehmer des Seminares, sondern auch Sie können Multiplikatoren für politische Beteiligung und Bildung sein. Wir müssen Dinge auf Augenhöhe hinterfragen und diskutieren. Dieser Austausch ist der Grundpfeiler für das Bewahren unseres Friedens und ist gleichzeitig Ausgangspunkt für eine sichere und friedliche Zukunft.
Mit vielen neuen Gedanken und Ansätzen im Kopf endete das Seminar. Was bis heute geblieben ist, ist das Bewusstsein für die Wichtigkeit von offener und konstruktiver Kommunikation, besonders in Krisenzeiten.