Sicher haben Sie schon einmal von Elon Musk gehört, ganz bestimmt aber von den von ihm gegründeten Unternehmen wie SpaceX oder Tesla. Nun, Elon Musk, einer der bekanntesten Technologie-Pioniere unserer Zeit. Er ist 1971 in Südafrika geboren und war Mitbegründer von PayPal. PayPal ist ein Online-Bezahldienst, welchen Sie sicherlich schon einmal benutzt haben, wenn Sie etwas auf Ebay, Amazon oder bei anderen Online-Anbietern gekauft haben. Nachdem Musk PayPal für über eine Milliarde US-Dollar verkauft hat, gründete er Tesla, SpaceX und weitere Firmen.
All seine Projekte sind zukunftsweisend. Dies ist besonders bei seinem Unternehmen Tesla zu beobachten, welches ihn zu einem der Impulsgeber in der Elektroautoindustrie macht. Teslas erstes Serienauto war der Roadster, welcher 2006 auf den Markt kam. Im Design war er stark an den Lotus Elise angelehnt.
Seit 2012 stellt Tesla allerdings eine ernsthafte Konkurrenz für traditionelle und etablierte Autohersteller wie beispielsweise Toyota, BMW oder Audi dar.
Dies lässt sich mit der Markteinführung des Model S im Juni 2012 begründen. Das Model S ist eine Elektro-Sportlimousine, welche mittlerweile die Verkaufszahlen der Mercedes-Benz S-Klasse in den USA überschritten hat. Eine mögliche Erklärung hierfür lässt sich in den sogenannten “Superchargern” finden. An diesen Ladestationen können Tesla-Fahrer exklusiv den Akku ihres Autos kostenlos aufladen. Erstaunlich hierbei ist, dass der Akku eines Model S innerhalb von 45 Minuten von Null auf 80 Prozent geladen werden kann. In dieser Wartezeit kann man entspannt einen Kaffee trinken oder gemütlich in einem nahe gelegenen Restaurant Essen gehen. Gut gestärkt kann man nun mit dieser Akkuladung rund 400 Kilometer weit fahren.
Allerdings hängt die Reichweite von der gewählten Akkukapazität ab, da Tesla verschiedene Modelle anbietet. Ein Model S kann man in der Basiskonfiguration ab 70.000 Euro erwerben, jedoch kann es durch gewisse Extras weit über 100.000 Euro kosten. Als Beispiel dient hierzu die Performance Variante, kurz “P Model”. In dieser Variante ist das Model S, nach dem Bugatti Chiron, das schnellste von 0-100km/h beschleunigende Serienfahrzeug der Welt.
Drei Jahre nach der Markteinführung des Model S folgte das Model X, ein Elektro-SUV. Das Alleinstellungsmerkmal des Model X sind seine so genannten “Falcon-Wing-Doors”. Sie sind anstelle der normalen Türen für die hinteren Passagiere verbaut und gehen flügeltürartig auf.
Preislich liegen beide Modelle im selben Bereich und bedienen somit nur einen geringen Markt. Genau das will Tesla mit dem Model 3 ändern, denn das Model 3 ist eine Mittelklasse-Elektrolimousine, welche in der Basiskonfiguration 35.000 US-Dollar kostet. Mit diesem Auto will Tesla den Massenmarkt bedienen und somit in die schwarzen Zahlen kommen. Alle Modelle von Tesla werden außerdem mit Technologien ausgestattet, welche die Möglichkeit zum autonomen Fahren bieten.
Die Auslieferung verzögert sich allerdings massiv, da es über 400.000 Vorbestellungen gibt und die Kapazitäten der Produktionsstraßen die gewünschten Stückzahlen aktuell nicht erreichen. Deutsche Kunden können also nicht vor Ende des dritten Quartals diesen Jahres mit ihrem Auto rechnen, da erst die Vorbestellungen in den USA ausgeliefert werden.
Im November 2017 kündigte Tesla zwei weitere Fahrzeuge an. Diese sind die zweite Generation des Tesla Roadsters und ein Lastkraftwagen (LKW). Der Roadster soll das am schnellsten beschleunigende Serienfahrzeug von 0-100km/h werden und der Lastkraftwagen soll über eine Reichweite von über 700 Kilometern verfügen. Der LKW soll außerdem die gleichen Ladezeiten wie die bestehenden Modelle aufweisen. Hierzu entwickelt Tesla eine spezielle Ladestation. Großkonzerne wie Pepsi, DHL und Anheuser-Busch haben bereits ihr Interesse bekundet und Vorbestellungen aufgegeben.
Eine weitere Firma von Elon Musk ist SpaceX. Im Jahr 2002 gegründet, verschrieb sich Musk mit dieser Firma Technologien zu entwickeln, womit die Menschheit in absehbarer Zeit den Mars erreichen könne. Auf dem Weg zu diesem Ziel entwickelte sein Team unter anderem eine Rakete mit dem Namen “Falcon 9”.
Diese ist eine Trägerrakete, welche mehrmals benutzt werden kann, da sie nach dem Start nicht einzelne Abteilungen absprengt, wie bei den Apollo-Missionen der NASA. Eine weitere Besonderheit der “Falcon 9” ist, dass sie ferngesteuert landen kann.
Die erste erfolgreiche Landung der “Falcon 9” erfolgte im Dezember 2015 und war ein Meilenstein in der Raumfahrt. Im April 2016 verlief die Landung auf einer Plattform im Atlantik, dem so genannten “Droneship”, nach einigen Fehlversuchen ebenfalls reibungslos. Das nächste große Projekt von SpaceX ist der Start der bis jetzt stärksten Trägerrakete der Welt, “Falcon Heavy”, Ende Januar 2018. Ihr Ziel ist die Umlaufbahn des Mars. Als Nutzlast wird der private Tesla Roadster der ersten Generation von Elon Musk dienen. Musk twitterte daraufhin, dass sein Roadster für rund eine Milliarde Jahre im All sein werde, wenn es ihn beim Start nicht zerfetze. Diese Sorge ist durchaus berechtigt, denn die “Falcon Heavy” hat eine Schubkraft von umgerechnet 18 Boeing-747. SpaceX plant außerdem weitere Missionen wie den Transport des Kommunikationssatelliten Arabsat 6A Anfang 2018 und die erste bemannte Mondumrundung nach der NASA vor rund einem halben Jahrhundert.
Eine von Musks neuesten Firmen ist “Virgin Hyperloop One”. Sie wurde 2014 gegründet und soll Menschen mit über 1000km/h über Land transportieren können. Wenn ein solcher “Hyperloop” Berlin und München verbinden würde, hätte man innerhalb einer halben Stunde die Distanz zurückgelegt, für die ein Flugzeug knapp eine Stunde benötigt (reine Flugzeit). Bis dieser Plan allerdings realisiert werden kann, vergehen höchstwahrscheinlich noch einige Jahre, da noch eine Menge an Genehmigungen und Planungen notwendig sind. Es bleibt also spannend, mit welcher zukunftsweisenden Geschäftsidee Elon Musk uns demnächst überraschen wird.
Manuel Strobach
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