Letzte Woche (14.03.18) konnten ausgesprochen viele Abiturienten aufatmen: Für sie war der schriftliche Teil des Abiturs mit dem Mathe-Abi nun überstanden. Selbstverständlich musste das gefeiert werden. Ja, an einem Wochentag. Ja, am nächsten Tag würde Unterricht sein. Ja, das interessierte nur sehr wenige.
Vier mutige Noch-Schüler (allesamt vollkommen nüchtern) haben sich an diesem Abend getraut, über ihre Schulzeit zu reden. Da in der Erziehungsvereinbarung nämlich steht, dass die Schüler des MPGs sich dazu verpflichten, in der Nacht ausreichend Schlaf zu bekommen, werden ihre Namen in den folgenden Interviews geändert. Ich selbst werde wohl mit ernsthaften Konsequenzen zu rechnen haben.
Aluna* und Pohla*
Ronja: Ihr beide seid seit der ersten Klasse zusammen zur Schule gegangen, wart beide auf der Geiersberg Grundschule – habt ihr ein schönes gemeinsames Erlebnis?
Pohla*: Die Klassenfahrt nach Grävenwiesbach, die war ganz klasse.
Aluna*: Das war eigentlich echt witzig. Ich kann auf jeden Fall berichten, dass ich in der Grundschule öfter mal bei der Pohla* zuhause war, weil wir eine Riesen-Hasensammlung gehabt hatten.
P: Und bei der Aluna* haben wir auch gemeinsam gespielt, leider nicht mit Hasen, weil sie keine Hasen hatte. Die Aluna* hatte so ein cooles Hochbett und da war eine Rutsche dran –
A: Oh mein Gott, ja!
R: Um zurück zur Schule zu kommen – dann seid ihr beide aufs MPG gekommen, hattet ihr dort auch so tolle Erlebnisse?
P: Wir waren zusammen im Comenius Projekt, da war ganz klasse. Ja, das war geil, weil wir da in Frankreich waren. Und am Strand haben wir Rugby gespielt.
R: Da hatte es auch mal geregnet oder?
P: Ja.
A: Und ich hab Herr Storck getackelt – ausversehen im Regen, weil ich ihn nicht erkannt hab.
P: Vor Frankreich hatten wir so ein Training im Stadion. Und da haben wir mit irgendwelchen aus Darmstadt Rugby gespielt. Mit so richtig krassen Spielern, die waren richtig muskulös. Das war so geil, oh mein Gott.
A: War das das, wo Svea* keinen Partner hatte!? Svea* hatte keinen Partner und musste mit einem von denen spielen.
R: Wie sieht’s aus mit Klausuren, hattet ihr mal richtige Hoch – oder Tiefpunkte?
P: Also die Aluna* hat mir mal einen Tag vor einer Klausur geschrieben, nach dem Motto: Über was schreiben wir morgen denn? (lacht)
R: Ist das MPG eurer Meinung nach eine coole Schule?
P: Also die Leute sind cool.
A: Es gibt natürlich Lehrer, mit denen man klarkommt und mit denen man nicht klarkommt, das ist auf jeder Schule so.
P: Wir hatten Glück und Pech mit den Lehrern.
R: Habt ihr einen Lieblingslehrer oder eine Lieblingslehrerin?
P: Den PanDirk. Und die Señora Otten.
R: Habt ihr einen Ratschlag für die Schüler, die jetzt noch auf der Schule bleiben müssen?
P: Ich dachte gerade, ein Rad schlagen. (lacht) Es ändert sich ja gerade relativ viel bei uns. Ich bin echt froh, dass wir jetzt endlich die zwölf Jahre geschafft haben und diese ganzen Änderungen nicht mehr alle mitbekommen. Aber die Schüler, die das noch ertragen müssen, die werden es auch schaffen.
A: Man muss einfach mit Veränderungen umgehen können, es bringt nicht so viel, sich über die Schule aufzuregen. Im Endeffekt kann man eh nichts ändern.
R: Ihr habt es immerhin fast geschafft – was ist euer bester Tipp um sicher durchs Abi zu kommen?
P: Bachblüten helfen ohne Scheiß. Bachblüten sind so cool.
A: Was sind Bachblüten?
P: Das sind so homöopathische Tropfen, die hab ich mir immer ins Wasser gemacht und die beruhigen. Also die kann ich auf jeden Fall empfehlen.
A: Das Abi ist halt richtig stressig. Wenn ihr eine Panikattacke davor bekommt – das ist normal.
P: Mehrere auch.
A: Aber im Endeffekt ist es nichts anderes als eine Klausur.
P: Wenn man dann im Raum ist, ist es gar nicht so schlimm, wie man davor immer gedacht hat.
A: Man muss sich auch nicht so einen Kopf machen und alles auswendig lernen. Kommt am Ende eh gar nicht alles dran.
R: Wollt ihr zum Schluss noch jemanden grüßen?
P: Den PanDirk wollen wir grüßen
A: Der war uns ein gutes Vorbild. Weil: Keine Gewalt.
P: Wollen wir Svea* grüßen? Nee oder? Kannst du schreiben, dass wir die Svea* nicht grüßen?
Hose*
Hose*: Guten Tag liebe Leserinnen und Leser. Guten Tag, Herr Sauer.
Dieter*: Du musst nicht so ordentlich reden.
H: Aber ich will Herr Sauer grüßen.
Ronja: Redest du über Herr Sauer, den Referendar?
H: Nee, der alte Mathelehrer. Der wollte mit uns mal zocken.
R: Was ist denn dein schönstes Erlebnis während deiner Schulzeit?
H: Ähm. Dass ich – das ist eine echt schwierige Frage – darf ich kurz überlegen?
R: Gern doch.
H: Dass ich es jetzt endlich hinter mir hab. Das Beste an der Schulzeit ist, dass es jetzt vorbei ist. Zählt das?
R: Das passt.
(Das Interview wurde anschließend aufgrund eines musikalischen Zwischenfalls vorzeitig beendet.)
Lyon*
Ronja: Wen möchtest du denn grüßen?
Lyon*: Ich grüß Dieters* Mama.
Dieter*: Kennst du die gut?
L: Sie weiß, wer ich bin. Sie wird es wissen, wenn ich sie grüße.
R: Was ist dein schönstes Erlebnis während deiner Schulzeit am MPG?
L: Aus meiner Schulzeit?! Wird das veröffentlicht oder kann ich jetzt sagen, was ich will?
D: Du kannst sagen, was du willst.
L: Das beste Erlebnis war, als ich das erste Mal Frau Gaul gesehen hab.
Hose*: Die heiße?
L: Ja Mann.
D: Was war dein ekligstes Erlebnis auf der Jungs-Toilette?
L: Als ich den Smiley gesehen hab, der mit Scheiße an die Wand gemalt war.
H: Was? Nie im Leben.
D: Wie stellst du dir das auf der Mädchen-Toilette vor?
L: Relativ clean. Sind halt Mädels ne? Sexismus-mäßig.
R: Was willst du denn nach deinem Abi machen?
L: Ähm –
D: Ein freiwilliges asoziales Jahr?
L: Das wäre die erste Wahl und die zweite Wahl… ich würde einfach wieder gerne Dieters* Mutter grüßen.
*Name geändert
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