Das wahre Leben hat kein Skript, in dem jede kleinste Bewegung genauestens geplant ist. Durch Improvisation kämpfen wir uns weiter voran. Und genau das tun die Schülerinnen und Schüler des MPG auch. Improvisationstheater heißt das Projekt von Frau Bickel und Frau Arnold und es wird für die Mittel- und Oberstufe angeboten. In kleinen Gruppen improvisieren die Teilnehmer sich durch die Aufgaben, wie zum Beispiel bei dem kleinen Stück, dass sie mit multifunktionalen Requisiten vorführen sollten. Zu dritt und mit nichts mehr als ein paar Stühlen, die multifunktionalen Requisiten, stehen die jungen Darsteller in der Mitte des Raums und müssen ein Stück vorspielen, das sie nur kurz planen konnten. Trotzdem entstehen kreative und witzige Ideen, mit denen sie ihre Mitschüler begeistern.
Die Gruppen 1 bis 3 haben einen ähnlichen Plan. Von einem Banküberfall, in dem die Stühle Geld, ein Telefon und einen Bankschalter darstellten, zu einem Straßenüberfall mit Stuhlhandtasche bis zu einem Überfall von einer Bettlerin, wo man die Stühle als Fahrkarte, Ticketautomat, Messer, Auto und Pappkarton sehen kann, war alles feinst ausgklügelt.
Gruppe 4 hat schon ein paar außergewöhnliche Ideen. Ein Händler versucht einem jungen Paar, das einen Abenteuerurlaub mit Surfen, Tauchen, Jetskifahren und vielem mehr vor sich hat, ein paar seiner Produkte anzudrehen. Wie zum Beispiel ein Zelt mit Solaranlage, ein Whirlpool und eine Tiefgarage, ein Surfbrett mit Becherhalter und ein Babyrochenrucksack, der von Kinderhand gefertigt wurde. Das Paar steht jedoch unter Zeitdruck, denn in nur wenigen Minuten würde ihr Zug kommen. Der Verkäufer aber ist schlauer und setzt die zwei in eine Zeitmaschine, durch die sie wieder an dem Punkt ankommen, an dem sie in den Laden gingen, um sich auszurüsten. Aber dieses Mal weiß der Händler, wie er ihnen seine Produkte andrehen kann. Die Stühle haben wir dort als, Surfbrett, Multifunktionszelt, Rucksack und Zeitmaschine gesehen.
Die 5. Gruppe befindet sich auch einem Schiff. Der Kapitän erzählt den Reisenden, wie lange sie noch brauchen, um in den Hafen einzulaufen. Ein Koch kocht für die Gäste und ein Matrose putzt das Deck. Doch durch einen Lenkfehler rammt sie etwas und das Schiff geht langsam unter. Die Besatzung und die Reisenden retten sich mit den Rettungsringen. Dort sind die Stühle eine Küche, ein Mop, ein Anker und die Rettungsringe.
Mit viel Kreativität und wenig Kritik schaffen es alle Gruppen bis zum Ende. Tosender Applaus.
In einem Interview erklärten zwei E-Phasenschüler, dass sie das meiste wirklich spontan spielten, sich aber auch manchmal an Erfahrungen oder Filmen orientierten. Dabei konnten sie sich wirklich fast alles ausdenken, denn außer die selbst festgelegte Regel, dass niemand sterben soll, sind den Schülern keine Grenzen gesetzt.
Sie würden das Projekt auch wieder wählen, sollte es wieder angeboten werden. Vor größerem Publikum würden sie dann auch spielen, auch wenn die Anzahl der Zuschauer für sie eigentlich keine Rolle spielt. “Vielleicht hätten wir ein bisschen Lampenfieber, aber sobald man auf der Bühne steht, ist das vergessen.”
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