Salve! Damit beginnen 4 Jahre Pflichtunterricht der antiken Sprache Latein und dieses Wort ist meist auch das einzige, das im Lateinunterricht frei gesprochen wird. Denn Latein ist eine tote Sprache. Aber ist es wirklich so tot und aus welchen Gründen sollte man sich jahrelang mit einer solchen Fremdsprache beschäftigen? Im kommenden Jahr werden wieder die sechsten Klassen ihre zweite Fremdsprache wählen und die Schüler unserer Schule stehen vor der Entscheidung zwischen Latein und Französisch. Der Großteil der Schüler entscheidet sich meist für Französisch. Doch auch die “tote Sprache” hat ihre Vorzüge, denn so tot, wie es oft von diversen Leuten behauptet wird, ist sie gar nicht.
Nicht nur im Vatikan, sondern auch in vielen anderen Sprachen lebt die Sprache der Elite weiter, da diese auf Latein basieren. Moderne Sprachen, die auch heute noch gesprochen werden. Wer Latein einmal verstanden hat, dem fallen auch alle anderen Sprachen aus dem romanischen Bereich leicht. Wie zum Beispiel Italienisch und Spanisch. Also dürfte es mit Lateinkenntnissen auch kein großes Problem darstellen, Französisch auch noch nach der Schulzeit nachzulernen. Andersherum stellt dies jedoch ein großes Problem dar, denn Latein ist ohne Frage eine komplizierte Angelegenheit.
Beim Lernen darf man keine Pause von einigen Wochen einlegen oder gar damit aufhören, da alles aufeinander aufbaut und man sonst den Anschluss verlieren würde. Also muss man sehr geduldig und strebsam sein, weil das erworbene Wissen der Sekundarstufe I eigentlich nur Vorbereitung auf die Oberstufe und das entscheidende Jahr, die E-Phase, ist. In diesem Jahr kann am Ende nämlich das Latinum erlangt werden, wenn man im Zeugnis des zweiten Halbjahres eine 4 oder eine bessere Note erhält. Diese Bescheinigung wird zum Studium von zum Beispiel Jura und Medizin benötigt. Studenten, die die Sprache der Elite während ihrer Schulzeit nicht erlernten, müssen in viel kürzerer Zeit denselben Stoff zusätzlich zu ihrem sonstigen Lernpensum pauken.
Auch im Deutsch-und Geschichtsunterricht sind Lateinkenntnisse von Vorteil, denn die deutsche und lateinische Grammatik überschneiden sich zu einem großen Teil und oftmals wird im Lateinunterricht schon vorgelernt. Das Wissen über die antike Kultur und Geschichte sowie Vokabeln erweisen sich besonders in der Geschichtseinheit über die Antike als nützlich. Die weit verbreitete Meinung, dass in Latein nur lustlos und langweilig Texte übersetzt, Grammatik und Vokabeln gepaukt werden, stimmt nicht. In den ersten Lernjahren wird viel über das damalige Leben gelernt und in der Klassenfahrt nach Xanten noch einmal vertieft, indem man eine ehemalige Stadt der Römer besucht und dort viele antiken Aktivitäten ausprobieren darf. Bauanlagen aus der Zeit werden bestaunt, das Essen nach Art der alten Römer wird probiert und auf Wachstafeln darf geschrieben werden.
In den späteren Jahren werden die übersetzten Texte analysiert, interpretiert und in der Klasse diskutiert, woran sich jeder Schüler mit seiner eigenen Ansichtsweise beteiligen kann. Dabei entstehen sowohl lustige als auch philosophische Momente. Also stimmt dieses Vorurteil von einem staubtrockenen Unterricht nicht, obwohl man natürlich wie auch in Französisch nicht ohne Grammatik und Vokabeln nicht auskommt.
Ein Beitrag von Marika
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