Seitdem das neue Schuljahr begonnen hat, rätseln die Schülerinnen und Schüler des Max-Planck-Gymnasiums wer ihre neue Schulleiterin ist. “Ich weiß nicht einmal, wie sie aussieht”, gibt eine Abiturientin zu. Doch diese Probleme gehören nun der Vergangenheit an, denn Frau Nicole Roth-Sonnen hat sich freundlicherweise zu einem Interview bereit erklärt.
Frau Roth-Sonnen ist in Nieder-Roden in die Grundschule gegangen: Die erste Klasse habe sie schrecklich gefunden, was mit der damaligen Klassenlehrerin zu tun gehabt hätte. Grundsätzlich sei ihr ihre Schulzeit aber positiv in Erinnerung geblieben: „Mal abgesehen davon, dass man dort viel Spaß hat und seine Freunde sieht, empfand ich auch Schule als einen schönen Ort des Sich-Begegnens. Da gab es natürlich einiges, was man lieber oder was man weniger mochte.“
Frau Roth-Sonnen habe als Schülerin besonders das Fach Mathe gemocht: „Das war schon immer mein Ding, ich liebe Mathematik. Nicht rechnen, aber Mathematik. Es hat mir immer Spaß gemacht, Strukturen zu verstehen und wenn man Mathe einmal verstanden hat, muss man gar nicht mehr lernen. Das kam mir sehr entgegen.“ Doch ihr zweites Fach, Physik, habe sich erst mit der Zeit zu einem Lieblingsfach entwickelt: „Bis zum Ende der Mittelstufe fand ich Physik völlig unattraktiv und schrecklich. Erst in der Oberstufe hat es bei mir Klick gemacht und ich hatte Spaß daran. Dann hab ich es studiert.“
Denn Frau Roth-Sonnen war vor ihrem Lehramtsstudium in einem Physik-Diplom-Studiengang eingeschrieben. Jedoch habe sie schnell gemerkt, dass sie weder in einem Labor noch als Statistikerin in einer Bank enden wolle. „Ich wollte schon immer Lehrerin werden. Fand ich einfach toll. (…) Es war auch völlig egal, ob man Diplom-Physik studiert oder Mathe-Physik-Lehramt – das sind die gleichen Vorlesungen, die gleichen Menschen, die gleichen Ansprüche.“
Doch wieso studierte Frau Roth-Sonnen nicht gleich nach dem Abitur auf Lehramt? „Als die Studienwahl anstand, wurde mir gesagt, ich solle bloß nicht Lehrer werden, man kriege keinen Job.“ Als für sie allerdings klar war, dass sie doch ihrem Traumberuf folgen würde, war die Ungewissheit egal. Sie würde es machen und eine Stelle kriegen. „Und so war es dann auch“, erzählt Frau Roth-Sonnen lachend.
Bevor Frau Roth-Sonnen zum Max-Planck-Gymnasium wechselte, war sie seit 2014 Schulleiterin am humanistischen Ludwig-Georgs-Gymnasium in Darmstadt. Dort habe sie die Position einer Schulleiterin kennengelernt, kannte die Schule aber bereits sehr gut. Hier ist es für sie nun umgekehrt: „Ich kenne nun die Position an sich, aber die Schule ist mir noch fremd. Das ist aber spannend.“
Da Frau Roth-Sonnen in Groß-Umstadt wohnt, ist der Grund ihres Schulwechsels naheliegend. Doch „es ist mehr, als dass man nur des Wohnorts wegen in eine andere Stelle wechselt. Allein deswegen wird man auch nicht glücklich. (…) Es ist aber so, dass es als Schulleiterin ein bisschen anstrengender ist, Familie und Beruf unter einen Hut zu kriegen. Mit der räumlichen Nähe ist das viel besser gestaltbar.“
Wie die Schülerschaft weiß, war die Stelle der Schulleiterin fast ein halbes Jahr unbesetzt – auch während der Zeit des Abiturs. „Da Frau Dr. Sauer in Pension ist und die Schule einen Schulleiter braucht, der beim Abitur Prüfungsvorsitz ist, wurde ich gefragt. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, das Schulleitungsteam (Herr Lumpe, Herr Franke, Frau Ohl und Herr Jaehnig) kennenzulernen. Die fand ich alle sehr nett“, erinnert sich Frau Roth-Sonnen. Weil das Schulleitungsteam eng zusammenarbeite, sei eine positive Basis wichtig.
Am Max-Planck-Gymnasium gefällt Frau Roth-Sonnen auch besonders die angebotene Vielfalt: „Das MPG ist sehr breit aufgestellt. Ich finde auch toll, dass es mitten in der Stadt ist, das hat ja auch ein gewisses Flair.“ Sie freue sich auch schon auf den pädagogischen Tag am 6. September (schulfrei für SuS), denn dort drehe sich viel um das Thema Leitbild: „Das ist ein wirklich wichtiges Thema: Wie wollen wir uns hier sehen? Wie wollen wir miteinander leben? Der wichtigste Schritt ist dann natürlich das Vorleben. Es ist schade, wenn etwas auf dem Papier steht und auf dem Papier bleibt.“
Bisher habe unsere neue Schulleiterin aber noch wenig vom MPG gesehen: „Mein Problem ist ja, dass ich immer aus meinem Bürofenster gucke und mir denke, wen leite ich hier eigentlich?! Ich weiß es noch gar nicht, denn momentan komme ich leider kaum aus meinem Büro raus.“ So wird Frau Roth-Sonnen dieses Jahr wohl auch noch nicht unterrichten: „Aber ich möchte auf keinen Fall ganz raus aus dem Unterricht. So einen Kurs oder eine Klasse hätte ich gerne. Ich muss gucken, wie ich das nächstes Jahr hinkriege.“
Doch wann werden die Schülerinnen und Schüler ihre neue Schulleiterin kennenlernen? „Es wird im November eine offizielle Feier geben, aber das ist noch etwas hin.“ Die Eltern werden sie voraussichtlich bei den kommenden Elternabenden kennenlernen.
(Möglicherweise wird Frau Roth-Sonnen bei den Vorstellungen der nächsten Schulsprecher-Kandidaten ebenfalls anwesend sein.)
Schreibe einen Kommentar