Endlich ist es so weit: Die Oberstufe ist erreicht. Plötzlich dürfen all die Privilegien und Rechte genossen werden, um die man die Älteren immer beneidet hat. Aber leider ist die Oberstufe und der letzte Weg zum Abitur viel mehr als in der Pause im Gebäude zu bleiben und im Oberstufenraum während unzähligen Freistunden mit seinen Freunden zu entspannen. Die Vorstellungen, die einem von den drei letzten angeblich so glorreichen Jahren vermittelt werden, entsprechen meist nicht der Wahrheit. Damit die Enttäuschung ein wenig gedämpft wird und wir alle die letzten Jahre noch erfolgreich überstehen, gibt es nun die Serie „How to Oberstufe“.
Wenden wir uns nun der Zielgeraden zu: Die Q-Phase.
Oft wird die Q-Phase als “richtige Oberstufe” bezeichnet, obwohl die E-Phase eigentlich auch schon Teil der Oberstufe ist. Aber auf eine seltsame Art und Weise stimmt es und das sind die Gründe: Es kommt einem vor, als würde Freizeit nicht mehr existieren und als seien alle sozialen Kontake auf ein Minimum heruntergeschraubt…
Der Stress
In der E-Phase gibt es zwar Klausurenphasen, aber trotzdem hat man noch Freizeit und es ist nicht zu viel. Das Ganze verändert sich in der Q-Phase, denn plötzlich sind es zwei Klausurenphasen, zwischen denen meist nur ein bis zwei Wochen Pause sind und in diesen Wochen muss wieder gelernt werden. Natürlich gibt es immer Menschen, die mit all dem sehr gut umgehen können und an denen die Belastung irgendwie abzuprallen scheint. Aber der allergrößte Teil der Q-Phasenschüler leidet unter dem Stress, der definitiv mit der Klassenstufe zusammenhängt.
Was?! Ich soll Abitur machen?!
Wir wissen, dass wir irgendwann Abitur machen. Aber soll das schon jetzt sein? Es schien immer so weit weg und plötzlich steht es vor der Tür. Alles, was man machen will, ist einfach die Tür zuschlagen und sich die Finger in die Ohren stecken. Doch so leicht entkommt man dieser unangenehmen Wahrheit nicht. Schon in der Q1 reden alle Lehrer und Lehrerinnen von Prüfungen und Voraussetzungen und selbst in einfachen Unterhaltungen mit Mitschülern und Mitschülerinnen dreht es sich auf einmal um das Schreckensgespenst Abitur. “Ich habe schon angefangen, Lernzettel zu schreiben.” “Ich habe mich schon für sämtliche Prüfungen entschieden.” “Ich weiß schon genau, wie ich später für das Abi lernen werde.” Und plötzlich wird man in der Q3 Abiturient genannt, obwohl man sich nach seiner Gefühlslage immer noch in der neunten Klasse befindet. In der Q-Phase kommt nämlich das Abitur gefährlich nahe.
Das Tutorium
Die Tutorien in der E- und Q-Phase unterscheiden sich signifikant. In der E-Phase verbringen Tutor und Kurs durchschnittlich drei Stunden pro Woche, während man in der Q-Phase fünf Stunden Unterricht gemeinsam hat. Und dazu kommen zusätzlich noch Veranstaltungen, gemeinsames Lernen und die Studienfahrt. Von Tutorium zu Tutorium variieren die Größen und deswegen kann es auch eine vollkommen neue Unterrichtserfahrung sein. In unserem Latein-LK sind wir beispielsweise nur drei Schüler und das unterscheidet sich unglaublich von einer normalen Klasse mit etwas dreißig Schülern. Es kommt immer auf den Tutor an, aber meistens trifft sich das Tutorium mindestens einmal pro Halbjahr privat außerhalb der Schule und verbringt einfach Zeit zusammen, weshalb man sich auch mal anders kennenlernt.
ALLES zählt ins Abitur…oder?
Zumindest wird diese Aussage von allen Seiten vermittelt und baut deswegen großen Druck auf. Das stimmt aber zum Glück nicht, obwohl bestimmte Halbjahre bestimmter Fächer natürlich den Notenschnitt beeinflussen. Trotzdem sollte man sich nicht zu viel Druck aufbauen. Aber auch das zeigt wieder, wie nahe das Abitur doch ist.
Abiturprüfungen
Das ist natürlich der wichtigste Grund, weshalb die Q-Phase oft als “richtige Oberstufe” bezeichnet wird. Aus offensichtlichen Gründen kann ich nicht viel zu den Prüfungen und dem Lernen für das Abitur sagen, aber spätestens in sechs Monaten (oh mein Gott) werde ich etwas dazu sagen können.
Abivofis
Um den vorerst letzten Teil dieser Serie positiv zu beenden, geht es jetzt um die Vorfinanzierung des Abiballs und des Abigags. Schon in der Q1 beginnen sich sämtliche Komitees zu formen und besonders die Organisation der Abivofis gestaltet sich seit letztem Jahr viel schwieriger als bei den Jahrgängen vor uns, weil wir unsere Feiern nicht mehr auf dem Schulgelände veranstalten dürfen. (Dafür nochmal ein großes Danke!) Aber die komplizierte Veranstaltung lohnt sich für den ganzen Spaß, den man gemeinsam mit seinen Freunden und Freundinnen verbringen kann.
Ein Beitrag von Marika
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