Endlich ist es so weit: Die Oberstufe ist erreicht. Plötzlich dürfen all die Privilegien und Rechte genossen werden, um die man die Älteren immer beneidet hat. Aber leider ist die Oberstufe und der letzte Weg zum Abitur viel mehr als in der Pause im Gebäude zu bleiben und im Oberstufenraum während unzähligen Freistunden mit seinen Freunden zu entspannen. Die Vorstellungen, die einem von den drei letzten angeblich so glorreichen Jahren vermittelt werden, entsprechen meist nicht der Wahrheit. Damit die Enttäuschung ein wenig gedämpft wird und wir alle die letzten Jahre noch erfolgreich überstehen, gibt es nun die Serie „How to Oberstufe“.
In diesem Artikel geht es um das heiß ersehnte (Ab)Wählen.
Jeder von uns hatte in der Unter- oder Mittelstufe mal ein Fach, bei dem der Gedanke aufkam: “Das wähle ich in der Oberstufe ab!” Und so manches Fach wie beispielsweise Informatik oder Spanisch wird herbeigesehnt, denn das Interesse daran ist groß. Doch bevor es ans Abwählen eines Fachs oder das “Dazuwählen” geht, müssen einige Frage gestellt werden.
Darf ich das Fach überhaupt abwählen?
Das ist durchaus eine berechtigte Frage, denn es ist egal, welche Abscheu das Fach Mathe oder Deutsch in einem hervorruft, die Fächer dürfen nicht abgewählt werden, da sie verpflichtende Prüfungsfächer in Hessen im Abitur sind. Doch auch andere nicht allzu offensichtliche Fächer können nicht einfach von eurem Stundenplan verschwinden. Die Regeln dafür sind teilweise kompliziert und für jeden Fall anders wie zum Beispiel das Abwählen von Naturwissenschaften und Sprachen. Deshalb lohnt es sich bei den Informationen zur gymnasialen Oberstufe (IGO) bei Herr Franke aufzupassen und bei Missverständnissen noch einmal nachzufragen.
Ist es zu viel?
Manche Schüler und Schülerinnen haben dermaßen viele Interessen und sind solche Überflieger, dass sie am liebsten alle Naturwissenschaften und Sprachen behalten und zusätzlich noch Informatik, Spanisch und Erdkunde wählen wollen. Das Problem ist nicht nur Herr Frankes Verzweiflung beim Erstellen dieses überdimensionalen Stundenplans, sondern auch die Überbelastung, die durch so viele Wochenstunden eintritt. Deshalb lohnt es sich, Prioritäten zu setzen und auch mal eine Belastung abzugeben. Besonders in der Q-Phase ist es hilfreich so früh wie möglich alles abzuwählen, was nicht mehr benötigt wird, um den Stress vor dem Abitur zu reduzieren. Doch wenn ein Kurs eigentlich nicht notwendig, aber interessant und unterhaltsam ist, behalte ihn ruhig. (Falls er nicht eine zu große Belastung ist.)
Habe ich genügend Wochenstunde?
Das ist das andere Extrem. Vor allem in der E-Phase gilt es darauf zu achten, ob man die Mindestanzahl an Wochenstunden erreicht, denn nur mit dem Wählen der Pflichtstunden ist das Ziel meistens nicht erreicht. Deswegen werden oft besonders in der E-Phase Kurse einfach gewählt, um den Stundenplan zu füllen. Diese können dann teilweise (wenn es denn die richtigen Kurse sind) zur Q-Phase wieder abgewählt werden, aber die vorgeschriebene Stundenanzahl muss nun einmal erreicht werden.
Was ist nützlich für meine Zukunft?
Und immer wieder kehrt das altbekannte Thema zurück: Zukunftspläne. Das Problem, das besonders bei älteren Schülern und Schülerinnen Panik auslösen kann. Wer noch keine Ahnung davon hat, wie sein Leben nach der Schule am besten verlaufen sollte, sollte bestmöglich nach Interessen wählen. Doch wenn sich tatsächlich schon eine Richtung, in die man gehen will, zeigt, ist das Recherchieren nach Voraussetzungen schlau, denn bei manchen Fachrichtungen wie beispielsweise Medizin sind nicht nur die offensichtlichen Fächer (wie Bio) wichtig, sondern auch andere (wie die restlichen Naturwissenschaften). Wer weiß, dass er diesen Weg gehen will, sollte also nicht so schnell wie möglich sämtliche Naturwissenschaften abwählen. Dasselbe gilt auch für andere Studiengänge.
Wenn also ganz einfache Regeln beachtet werden, kann das heiß ersehnte Abwählen und zusätzliche Wählen von Kursen und Fächern tatsächlich so entspannend und toll werden, wie sich das jeder Unter-und Mittelstufler erträumt.
Ein Beitrag von Marika
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