Seit jeher wird das Max-Planck-Gymnasium von einem Platzproblem geplagt. Nach zahlreichen Ausbauten in alle Richtungen und provisorischen Übergangs-Lösungen, wie die Container oder die Nutzung des Gewerbebaus, soll nun mit dem letzten neuen Gebäude Abhilfe geschafft werden. Für den „Stelzenbau“, wie er so liebevoll getauft wurde, wurde am letzten Donnerstag des Schuljahrs 2018/2019 ein Richtfest veranstaltet.
Der Endausbau des Max-Planck-Gymnasiums. Jetzt ist kein Platz mehr. Anschließend stehen nur noch Sanierungen der älteren Gebäude an. Denn der „Stelzenbau“ ist das letzte neue Bauprojekt und soll zwölf Räume bieten, zehn davon Klassenräume. Das Dachgerüst ist fertig und damit ist das Richtfest fällig. Eine große Sache, die gebührend gefeiert werden muss.
“Die Bläserklasse von Herrn Schönfelder bei ihrem letzten gemeinsamen Auftritt.” (Foto: Frau B. Hartmann-Thierolf)
Nach dem musikalischen Einstieg der Bläserklasse 6 von Herrn Schönfelder, die im nächsten Jahr aufgelöst wird und damit ihren letzten Auftritt dem Stelzenbau widmet, begrüßt der erste Kreisbeigeordnete Herr Christel Fleischmann die Gäste. Anwesend sind unter anderem ein Mitglied des Landtags, der Bürgermeister der Stadt Groß-Umstadt und auch das staatliche Schulamt ist vertreten. Außerdem ist die Vorsitzende des Elternbeirats und auch Frau Dr. Sauer, die ehemalige Schulleiterin, dabei. Selbstverständlich fehlen auch die aktuelle Schulleitung und die Architekten des Bauprojekts bei so einem wichtigen Event nicht.
“Herr Fleischmann” (Foto: Frau B. Hartmann-Thierolf)
Es werden mehrere Reden gehalten, angefangen mit Frau Roth-Sonnen, der Schulleiterin des Max-Planck-Gymnasiums. Sie kündigt den Einzug der fünften und sechsten Schulklassen im Sommer 2020 in den Stelzenbau an. Es dauert also noch ein Jahr bis der Stelzenbau wirklich zur Verfügung stehen wird. Bis dahin kann nur gehofft werden, dass der Bau weiterhin möglichst leise von Statten geht. Bisher wurden die Schüler weitestgehend von Lärm verschont, wie auch Frau Roth-Sonnen lobt: Es war leiser als befürchtet.
“Frau Roth-Sonnen” (Foto: Frau B. Hartmann-Thierolf)
Nach einer weiteren musikalischen Einlage der Bläserklasse mit Herrn Schönfelder spricht der Bürgermeister Herr Joachim Ruppert stellvertretend für die Stadt Groß-Umstadt. Er berichtet von den vielen Ideen und Problemen, die mit dem Platzproblem an dem Gymnasium auftauchten. Und ein Problem, das mit dem Stelzenbau einhergeht: Der Unmut der Nachbarn. Inzwischen hätten sie es alle akzeptiert, zudem gäbe es nun mal kein Grundrecht auf durch die Fenster scheinende Abendsonne. Das Allgemeinwohl der Schüler gehe in diesem Fall vor. Schließlich seien die guten Möglichkeiten, eine weiterbildende Schule zu besuchen, auch ein Standortfaktor Groß-Umstadts. Nicht zuletzt belebe das Gymnasium mit seinen Schülern auch die Umgebung.
“Herr Ruppert” (Foto: Frau B. Hartmann-Thierolf)
“Frau Schöpsdau und der Unterstufenchor” (Foto: Frau B. Hartmann-Thierolf)
Auch der Unterstufenchor unter der Leitung von Frau Schöpsdau gibt ein Lied zum Besten, dann meldet sich auch Frau Dr. Sauer zu Wort, die als ehemalige Schulleiterin ebenfalls eingeladen ist. Sie erzählt von der Entwicklung und dem rasanten Wachstum des Gymnasiums seit ihrem Ankommen Ende der 70er-Jahre und lobt die Architekten für ihre herausragende Arbeit. Sie hat auch ein kleines Geschenk anlässlich der Geschichte des Platzes, auf dem der Stelzenbau nun errichtet wurde, dabei. Noch bevor sich dort der rote Platz oder überhaupt Schulgelände befand, sei dort nicht nur die Stadtmauer verlaufen, sondern einstmals habe sich dort ein Erdbeerhof befunden, der für seine Erzeugnisse überregional bekannt gewesen sei. Passend dazu bringt sie mehrere Kilo Erdbeeren mit, die sie Herrn Fleischmann überreicht.
“Frau Dr. Sauer überreicht Herrn Fleischmann einen Korb mit Erdbeeren.” (Foto: Frau B. Hartmann-Thierolf)
Abschließend hält auch der Architekt eine kurze Rede und erzählt von der außergewöhnlichen Herausforderung, die das Gymnasium darstellt. Der Hybridbau aus Beton und Holz, der von den Schulmitgliedern Stelzenbau getauft wurde, sei so klein wie möglich konzipiert worden, um den Wünschen der Nachbarn wenigstens so weit wie möglich entgegen zu kommen. Also kleiner geht nicht, und das, obwohl das Dach des Gebäudes doch sehr hoch erscheint.
“Der Architekt hat das Wort.” (Foto: Frau B. Hartmann-Thierolf)
Und von diesem Dach, wo der Richtkranz wie eine Krone hing, wurde der Richtspruch gesprochen, um den Stelzenbau und die Arbeit, die in ihm steckt, zu würdigen und um Gottes Segen zu bitten. Das Glas zersprang und der Richtschmaus konnte beginnen.
Auf den Stelzenbau, das letzte neue Gebäude des Max-Planck-Gymnasiums!
Schreibe einen Kommentar