Das Thema wurde schon oft groß und breit diskutiert, aber es bleibt trotzdem aktuell. Schließlich werden die Regale mit den Fleischprodukten in den Supermärkten Reihe für Reihe auch mit vegetarischer Ersatznahrung gefüllt, in fast jedem Restaurant findet man mindestens zwei vegetarische Gerichte auf der Karte und man trifft immer mehr Leute, die sich auch wirklich vegetarisch oder vegan ernähren. Ich selbst gehöre dazu und habe mich daher schon oft mit dem Thema befasst, Pros und Kontras abgwägt und mir seitenweise Meinungen durchgelesen, bzw. stundenlange Vorträge angehört. Also habe ich beschlossen, das zusammengetragene Wissen mal so knapp wie möglich für die Allgemeinheit, ob nun “Pflanzenfresser” oder nicht, zugänglich zu machen.
An dieser Stelle möchte ich zuerst erwähnen, dass dies hier kein Leitfaden für das Vegetarier-Dasein ist, sondern lediglich dazu anregen soll, darüber nachzudenken und sich weiter zu informieren.
Zunächst mal ist es wichtig zu wissen, was vegetarische, bzw. vegane Ernährung überhaupt bedeutet. Ich selbst habe es schon oft erlebt, dass Leute, denen ich bereits erklärt habe, dass ich mich vegetarisch ernähre, trotzdem annehmen, dass ich Fisch esse. Denn: “Fisch ist ja kein Fleisch!” Das Wort “vegetarisch” leitet sich allerdings von dem lateinischen Wort “vegetare” (=beleben), bzw. “vegetus” (=lebendig, belebt) ab. Beim Vegetarismus werden also nur Produkte verzehrt, die vom lebenden Tier produziert werden, was für Fleisch UND Fisch allerdings nicht zutrifft. Daher wird auch Gelatine, die aus zum Beispiel Knochen oder Haut der Tiere hergestellt wird, gemieden. Lebensmittel wie Milch, Eier und Honig, die zwar von Tieren stammen, für die aber kein Tier sterben muss, sind für Vegetarier dagegen okay, wobei auch Eier oft eine Grenze darstellen.
Veganer sind da etwas strenger. Sie verzichten auf alle tierischen Produkte, heißt keine Eier, Milch oder Honig, aber auch keine Wolle, Leder oder Ähnliches.
Es gibt natürlich noch weitere Formen der Ernährung wie Fructarier oder Rohköstler, dieser Artikel konzentriert sich allerdings auf die Vegetarier und Veganer, da diese am weitesten verbreitet sind.
Fakt ist: Alle diese besonderen Formen der Ernährung sind nicht immer einfach einzuhalten, man muss ständig darauf achten was sich in den Produkten, die man kaufen will, versteckt. Anna, eine Schülerin der E-Phase, die sich schon seit vier Jahren vegetarisch ernährt, war am Anfang zum Beispiel lange nicht bewusst, dass in Marshmellows Gelatine enthalten sind. Sie hat sich nicht besonders informiert oder vorbereitet, sie hat sich einfach dafür entschieden, in der Mensa das vegetarische Essen zu bestellen nachdem sie im Biounterricht über das Klonen von Tieren und Menschen diskutiert haben, und bald wurde es zur Normalität, kein Fleisch zu essen.
Der Anfang ist also eigentlich gar nicht so schwer wie es im ersten Moment scheinen mag, da man sich langsam an den Lebensstil herantasten kann. Man muss allerdings auch auf etwas achten: Und zwar auf Nährstoffe, wie z.B. Vitamine. Tatsächlich ist das gar nicht so schwer oder unmöglich wie einige überzeugte Fleischliebhaber uns gerne weismachen würden. Man muss sich lediglich ausgewogen ernähren und es gibt genug Bücher und Websiten, die einem das genau erklären.
Man sollte sich also nicht abschrecken lassen, es gibt schließlich jede Menge Gründe, die Ernährung auf vegetarisch oder sogar vegan umzustellen. Anna zum Beispielt hat ethische Gründe. Aber natürlich gibt es noch andere, Gesundheit zum Beispiel. In der Hühnerhaltung gibt es oft das Problem, dass alle Tiere Antibiotika bekommen, auch wenn nur eines krank ist, aus vorsorglichen Gründen. Problematisch wird dies dann, wenn die Bakterien irgendwann Resistenzen gegen das Medikament entwickeln. Schließlich isst am Ende der Mensch das Fleisch, und nimmt dabei die resistenten Bakterien auf.
Desweiteren ist die Umwelt ein wichtiger Faktor. Sicher hat jeder schon spätestens im PoWi-Unterricht was vom Klimawandel und Umweltschutz gehört. (Außer ihr lebt in Amerika, die wissen dort ja inzwischen zum Glück, dass es den Klimawandel nicht gibt…) Und bestimmt kam dort auch der Methan-Ausstoß der Kühe zur Sprache. Würde man weniger Rindfleisch essen, würde der Methanausstoß also stark reduziert werden, so argumentieren viele. Zwar gibt es diverse Pillen und ähnliche Maßnahmen, allerdings sind nicht alle davon überzeugt. Außerdem könnte man mit dem Getreide, Mais, etc., welches an die Kühe verfüttert wird, Hunger auf vielen Teilen der Welt stillen.
Wenn ihr jetzt also total überzeugt seid und euch auf den Pfad der “Pflanzenfresser”, wie wir des öfteren so schön betitelt werden, begeben habt, und unbedingt noch mehr Leute anwerben wollt, sich euch anzuschließen, übertreibt es nicht. Eine Schülerin der E-Phase hat erklärt, dass sie kein Problem mit Vegetarieren oder Veganern habe, sie selbst aber nicht dazu gedrängt werden wolle, sich auch so zu ernähren. Denn Grünzeug statt Töten ist nicht für jeden die Lösung, auch sind nicht alle Menschen Mörder oder herzlos, nur weil sie Fleisch essen. Es gehört für viele einfach zur Ernährung der Menschen dazu und jeder sollte selbst entscheiden können, wie er sich ernähren will.
Quellen/Referenzen: vebu.de Vegetarische Ernährung: Formen des Vegetarismus; Zentrum-der-Gesundheit.de Kein Mangel durch vegetarische Ernährung; Verbraucherzentrale Hamburg: Keime im Fleisch – Was tun?; weitere Magazine wie scinexx.de und faz.net
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