E-Phase und Q2 des MPGs, sowie die neunten Klassen der ERS beim Nachhaltigkeits-Vortrag am 22. Juni 2017 | früher beendet aufgrund von Hitze
Benutzt mehr Stofftaschen! Weniger Auto fahren! Kauft Fair Trade Produkte! Solche Tipps werden im Zusammengang mit dem Thema Nachhaltigkeit gerne verwendet – und das schon seit einiger Zeit. Demzufolge waren zahlreiche Schülerinnen und Schüler überrascht von dem Vortrag über das schon “zehn-mal durchgekaute Thema” (Statement einer Schülerin).
In der Turnhalle der Ernst-Reuter-Schule trafen bei sonnigen 33°C drei Jahrgänge aufeinander. Die Schüler des Max-Planck-Gymnasiums hatten sich schon vor Veranstaltungsbeginn beschwert, dass der Vortrag nicht mal eine Woche früher angekündigt worden war und man sich auf die Verbreitung durch Mundpropaganda verlassen hatte.
Moderator des Vortrags war Politikwissenschaftler Björn Wiele: “Wenn man will, dass sich etwas verändert, dann werden wir alle unseren Beitrag dazu leisten müssen. Jeder muss sich Gedanken machen, was sein erster Schritt für die Nachhaltigkeit sein soll.” Dem stimmt auch Volker Hartmann, Stufenleiter für die Jahrgänge fünf und sechs der ERS und der Verantwortliche für den Vortrag, zu: “Wir können alle deutlich mehr Nachhaltiges tun – so auch ich.” Alleine seien unsere Taten wie ein Tropfen auf einem heißen Stein, doch gemeinsam könnten wir den Stein zum Abkühlen bringen.
Doch was trägt die Ernst-Reuter-Schule zur Nachhaltigkeit bei? “(…) Wir trennen schon seit Jahren ganz bewusst den Müll: Papier, Pappe, Plastik, Restmüll… Das ist unser Beitrag – kein leichter, wenn man bedenkt, dass wir an die 600 Kinder dazu animieren”, erklärt Herr Hartmann.
An dem Tag des Vortrags konnte allerdings kein Lehrer die Jugendlichen zu einem großen Interesse an dem Vortrag bewegen. Woran das lag? “In aller erster Linie am Wetter, es ist brühend heiß. Da hat keiner Lust, in die Halle zu gehen. Dazu ist der Lichtfaktor nicht ganz gelungen”, spiegelt Herr Hartmann die Gedanken vieler Schülerinnen und Schüler wieder.
Diese haben auch ihre ganz persönlichen Eindrücke festgehalten. Der Oberstufenschüler Justin Lutz stellt fest: “Eine Stunde N24 oder Arte und man ist auf demselben Wissensstand wie nach dem Vortrag. (…) Ich finde, hier wird ein wichtiges Thema angesprochen, aber ein ellenlanger Vortrag mit Film ist meinen Erfahrungen nach nicht hilfreich und wird nicht das bewirken, was er sollte.” Dem Schüler Yannick Volkmar fällt auf, dass der Vortrag “einem Publikum [erzählt wird], welches es größtenteils nicht interessiert.” Nachhaltigkeit sei zwar wichtig, aber “gegen eine Wand im Kopf anzureden macht keinen Sinn.”
Verbesserungsvorschläge wurden auch genannt: So merkt Katharina Koch an, dass “die Präsentation etwas Neues und Originelles” gebraucht hätte, um Aufmerksamkeit bei der Schülerschaft zu erzielen. Eine Schülerin, die anonym bleiben möchte, hätte lieber einen Moderator gehabt, der näher an der Zielgruppe gewesen wäre. Zudem sollte der Vortrag “bitte in der ersten und zweiten Schulstunde” stattfinden, da es in dieser Zeit noch nicht so heiß sei.
Etwas früher als geplant, endete der Vortrag nach ungefähr einer Stunde. Zuletzt appellierte Herr Wiele noch einmal an die immense Wichtigkeit, im Alltag nachhaltiger zu leben. Inspirierend auch der Satz, mit welchem die Präsentation in ihren Hafen einfuhr: “Machen wir uns gemeinsam auf die Reise, damit wir in Zukunft verantwortungsvoll mit Ressourcen umgehen können. In eurer Zukunft.”
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