Männer mit Baskenmützen, ein Baguette unter den Arm geklemmt. Frauen, die in gestreiften Oberteilen auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris flanieren. Und eine mysteriöse Sprache, die unglaublich melodisch und schnell gesprochen wird. Du stehst vor der Qual der Wahl? Lies hier, ob Französisch das Richtige für dich ist.
Wenn du Französisch wählst, bekommst du in deinem ersten Jahr erstmal ein paar Einblicke – dazu gehören Vorstellungen, Begrüßungen, Beschreibungen der Familie und der Hobbys, Farben und Zahlen. Man muss natürlich auch lernen, die geheimnisvollen Wörter richtig auszusprechen, was vielen auch noch nach Jahren schwer fällt. Da gibt es beispielsweise die drei verschiedenen Arten ein „e“ auszusprechen: é (wie ein ganz normales deutsches E), è (klingt eher wie ein Ä) und e (klingt eigentlich wie ein Ö oder wird nicht ausgesprochen). Und eben diese Endungen! Ob sie ausgesprochen werden oder nicht, kann von so viel abhängen. Aber auch wenn das für den ein oder anderen sehr erschreckend klingt, sollte man nicht vergessen, dass die Lehrerinnen einen an diese Hürden sehr langsam ranführen und die Meisten es nicht von Anfang an beherrschen. (Tatsächlich gibt es am MPG vor allem Französischlehrerinnen. Mir wäre kein einziger Lehrer für dieses Fach bekannt – wobei ich mich natürlich irren kann.)
Sich für Französisch zu entscheiden, bedeutet auch, eine Sprache zu erlernen, die nützlich sein kann. Man kann sich damit natürlich in Frankreich verständigen – aber nicht nur! Französisch wird in vielen Gebieten gesprochen, zum Beispiel in Québec (Kanada), Monaco, Belgien oder in der Schweiz. Wenn du also Französisch lernst, dann wird dir die Möglichkeit offen stehen, Menschen von überall aus der Welt zu verstehen und kennenzulernen.
Der Schüleraustausch nach Saint-Péray steht zwar auch den Lateinern offen, jedoch hat man dort als Franzose die Möglichkeit, seine neuerworbenen Sprachkenntnisse auszuprobieren und sicherer in der Aussprache zu werden. Auch der Einblick in die französische Kultur kann helfen, das bunte Land und seine wunderschöne Sprache besser zu verstehen. Mit meiner damaligen Austauschpartnerin Camille habe ich bis heute Kontakt, obwohl ihr Deutsch und mein Französisch damals noch nicht wirklich verständlich waren. Zusammen waren wir zum Beispiel auf einem Fechtwettbewerb, in ihrer Schule und in einem Krokodilzoo. Die Anreise ist zwar lang, aber es lohnt sich definitiv.
Es lässt sich nicht leugnen, dass es auch Schattenseiten gibt (aber die gibt es wohl in jedem Fach). In den ersten Jahren lernt man unzählige Vokabeln, eine neue Grammatik mit neuen Zeitformen und sehr viele Regeln. Man munkelt allerdings, dass das für Latein genauso, wenn nicht sogar stärker, gilt. Und leider ist auch Französisch mit dem Fluch versehen, dass viele es nur mögen, wenn die richtige Lehrerin vor ihnen steht. Meine persönliche Erfahrung ist allerdings bis heute sehr gut; es ist eines meiner absoluten Lieblingsfächer geworden!
Wenn du Französisch also wählst, die richtigen Lehrer bekommst und es zu lieben lernst, kannst du auch am La Réunion Austausch teilnehmen. (Informationen dazu bekommst du von Frau Henning.)
Ich hoffe, damit konnte ich dir bei deiner Wahl helfen – letztendlich kommt es ja selbstverständlich auf deine Entscheidung an! In diesem Sinne, à plus et bonne chance!
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