Südindien leidet unter extremer Wasserknappheit. Die Politiker meinen, dass es mit unglücklichen Wetterbedingungen zu tun hat. Doch die Gründe liegen tiefer!
In vielen Häusern von Chennai kommt zeitweise kein Tropfen Wasser mehr aus der Leitung. Schulen und Restaurants wurden geschlossen, manche Firmen wiesen ihre Mitarbeiter an, von zu Hause aus zu arbeiten. Operationen werden nur in äußersten Notfällen durchgeführt. Durch eine extreme Wasserknappheit wurde der Tamil Nadu, ein Bundesstaat Indiens, in einen Ausnahmezustand versetzt. Vier Reservoirs, die normalerweise die Stadt mit ihren 4,6 Millionen Einwohnern versorgt, sind wegen des Wassermangels fast ausgetrocknet.
Da wegen Bauvorhaben Seen zugeschüttet wurden, müssen Tankfahrzeuge kommen, um die Menschen mit Wasser zu versorgen, die in langen Schlangen mit Kanistern auf sie warten. Doch dieses Wasser reicht längst nicht für alle! Nur reiche Menschen, die von dieser Knappheit betroffen sind, können sich von privaten Verkäufern teures Wasser kaufen. Die Hauptstadt von Tamil Nadu erlebt eine überdurchschnittlich lange Hitzeperiode mit Temperaturen von weit über 40 Grad. Seit Jahrzehnten wird nach Grundwasser gebohrt. In der Folge sank der Grundwasserspiegel.
Weitere Faktoren sind das Bevölkerungswachstum und der damit einhergehende Anstieg des Wasserbedarfs sowie die Klimaerwärmung. Laut einer neuen Studie schwinden die Gletscher im Himalaja massiv, seit der Jahrtausendwende doppelt so schnell wie zuvor. Für rund eine Milliarde Menschen in Südasien bedeutet dies eine zunehmend unsichere Wasserversorgung. So fehlt es an Sammelbecken für Regenwasser, effizienten Bewässerungssystemen und Einrichtungen für die Mehrfachnutzung der kostbaren Ressource.
~ Sheila & Charlotte (7e)
Dieser Artikel entstand während der Projektwoche 2019.
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