Am Dienstag, dem 15.06.2021 um 20 Uhr, gingen meine Familie und ich in unseren Garten, um dort zu Abend zu essen. Direkt neben unserem Esstisch machten wir eine unerwartete Entdeckung. Im Gras saß ein Falkenjunges und schaute uns mit großen Augen furchtlos an. Es hatte zwar schon große Schwingfedern, war aber noch sehr flauschig an Brust und Rücken. Zum Fliegen war es eindeutig noch zu klein. Wegen der Hitze hatte es den Schnabel weit geöffnet. Deswegen holte ich ihm sofort Wasser und mein Vater tropfte es mit einer Spritze in seinen Schnabel. Weil das Falkenjunge das Wasser schluckte, holte mein Vater Katzenfutter und ich eine große Pinzette. Damit legten wir ihm kleine Brocken in den Schnabel. Nach dem zweiten Stückchen sprang das Junge plötzlich hoch, breitete die Flügel aus und hackte mit dem Schnabel nach der Hand meines Vaters. Gleichzeitig kratzte es ihn mit den Fängen. Da sah der Kleine plötzlich wie ein richtiger Greifvogel aus. Er musste ganz schön hungrig gewesen sein, denn er fraß danach noch 15 Stückchen Katzenfutter.
Währenddessen rief meine Mutter bei ein Wildtierauffangstation des NABU in Langstadt an und hinterließ eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Das Junge war satt und marschierte hinter eine Katzenfigur. Während wir auf den Rückruf warteten, aßen wir zu Abend. Es dauerte nicht lange, da rief jemand von der Wildtierauffangstation an und fragte, ob wir das Junge in der Nähe der Stadtverwaltung gefunden hatten, denn er hatte am Vortag schon ein Junges bekommen, das bei der Stadtverwaltung gefunden wurde. Meine Mutter brachte das Junge im Katzenkorb hin, wo es jetzt bei seinem Geschwister ist. Wenn alles klappt, werden für die beiden Falken Adoptiveltern gefunden, die ihnen fliegen und jagen beibringen.
Diego Klipper, 6e