Am Samstagmorgen, den 8. Juni ging ein weiterer erfolgreicher und schöner Schüleraustausch zu Ende. Nach einer Woche im Haus am Maiberg in Heppenheim endete nun leider die Rückbegegnung mit Eindrücken, welche noch Jahre nachwirken werden.
Eine Woche zuvor trafen sich die polnischen und deutschen Schüler am Samstagmittag in Frankfurt am Main. Die Q-Phasler begannen den Austausch, welcher von den Lehrerinnen Meja und Dzidzic, sowie Herr Mävers betreut wurde, mit einer Ralley in gemischten deutsch-polnischen Gruppen zum Thema „Streetart“. Aufgrund des nicht mitspielenden Wetters endete diese in einer Wasserschlacht und trübte doch merkbar die Stimmung. Dasselbe passierte einen Tag später nach dem Umzug in das Haus am Maiberg und dem abendlichen Spaziergang hin zu der Starkenburg, da auch dieser ins Wasser fiel.
Ab Montag stand alles unter dem Motto deutsch-polnische Geschichte. Zu Beginn der Woche wurden relevante Ereignisse, welche unsere heutigen Länder prägten mit dem kreativen Gestalten von Plakaten erarbeitet und diesen gedacht. Das Gesamtziel, das der Austausch verfolgte, hatten wir dann ab Dienstag begonnen, anzupeilen. In fünf Gruppen sollten Graffitis entstehen, welche danach die Schulen, sowohl in Danzig, als auch hier unser MPG zieren sollen. In ganz unterschiedlichen Kategorien, wie Sport oder den Fall der Mauer, wurden Collagen erstellt. Diese spiegeln die gemeinsame Geschichte der beiden Länder wieder.
Fall der Berliner Mauer, da denkt man nicht direkt an Polen, aber dennoch, womöglich wäre der Mauerfall ohne deren guten Willen nicht so passiert, wie wir ihn kennen. Die sogenannte „Solidarnosc“-Bewegung wird auf einem der Graffitis dargestellt, Lech Walesa zwischen der bezwungenen Mauer.
Auch nicht ganz so ernste Themen, wie der Sport werden in den neu entstandenen Graffitis künstlerisch aufgegriffen (siehe Artikelbild). Ein Fußballer, mit beiden Adlern, dem deutschen und dem polnischen auf dem Trikot, schießt auf ein gemeinsames Land. Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dieses besteht aus je der Hälfte Polens und Deutschlands. Der Schriftzug „Two nations one spirit“ ziert das Bild im Zentrum und drückt aus, dass alle Länder, speziell die beiden, welche den Austausch veranstalten, zwar getrennte Nationen sind, dennoch die selben Kulturzüge tragen. Oft werden diese nur unterschiedlich ausgelegt, vereinen trotzdem alle Menschen.
Ein Besuch in einem Arbeitslager der Nationalsozialisten in Mannheim am Mittwochmorgen machte die Geschichte nochmals greifbarer. Fast ausschließlich polnische Gefangene mussten in diesem leiden, hungern und teils sogar sterben. Unter den schlimmsten Bedingungen, welche man sich ausmalen kann, wurden hier Polen von Deutschen misshandelt. Dieser Besuch ließ einige realisieren, wie unterschiedlich die deutsch-polnische Geschichte verlief und dass sie einige Berg- und Talfahrten zu bewältigen hatte. Der anschließende Besuch in Heidelberg ließ den Tag danach ruhig ausklingen.
Die letzten beiden Tage wurden mit der Fertigstellung der Schablonen und dem anschließenden Sprayen der Graffitis am Freitag genutzt. Viel Arbeit bedeutete dies, vor allem, da die Graffitis zweimal angefertigt werden mussten. Wie schon erwähnt einmal für das Max-Planck-Gymnasium und einmal für die polnische Schule.
Letztendlich bleibt von dem Austausch noch deutlich mehr, als nur schöne Erinnerungen. Neue Graffitis zieren die Wände beider Schulen und erinnern an die schöne Woche. Aber auch alle anderen Schüler und Besucher der Schule sollen sie zum Nachdenken anregen, zum Nachdenken über die Geschichte und die Gegenwart von Polen und Deutschland. Sowohl den schönen Ereignisse soll man gedenken, als auch den Unschönen. Die Eindrücke der Begegnung wurden also für die kommenden Jahre und die kommende Jahrgänge an Schülern festgehalten.
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